Manchmal sitze ich einfach nur am Fenster.
Still und stumm beobachte ich, wie die Regentropfen an der Fensterscheibe runterlaufen. Dann sieht es aus, als würde der Himmel weinen.
Manchmal sitze ich einfach nur am Fenster.
Ich starre auf die Straße und beobachte, wie kleine bunte Punkte durch den Regen rennen. Als wäre alles voller Konfetti.
Manchmal sitze ich einfach nur am Fenster. Genieße den Moment des ungestörten Seins. Das Trommeln der Tropfen bedeutet für mich Frieden. Ich bin erleichtert. Erleichtert darüber, dass du nicht bei mir bist.
Manchmal sitze ich einfach nur am Fenster.
Während der Regen immer stärker wird, vergesse ich, dass ich an dich gedacht habe. Der Regen bildet kleine Rinnsale und ein Kind springt in eine Pfütze.
Als Kind sprang ich auch immer in Pfützen, erinnerst du dich?
Nasse Socken, bei jedem Schritt ein komisches Geräusch und trotzdem machte es viel zu viel Spaß, um es zu lassen.
Heute springe ich in keine Pfütze mehr. Heute bin ich ein stummer Beobachter.
Denn alles hat seinen Preis.
© Sandra Gottwaldt
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